Faschingseroeffnung 2019/2020

am 11.11.19 in Klein Tirol


Ein närrisches Denkmal auf dem abgesackten Pyramidenplatz & der
ausgezeichnete Kunstraub des Rathausschlüssels
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Dort wo sich 30 Jahre lang die Dittmannsdorfer Pyramide durch die Adventszeit drehte, thront nun ein Denkmal für die Narretei und dies sowohl in fünften als auch allen anderen Jahreszeiten. Nachdem der 11.11. zwei Jahre in Folge auf`s Wochenende fiel, wurden die Karnevalisten nun mit einem montäglichen Faschingsstart abgestraft. Mit einem großen Publikum war also an einem Arbeits-und Schultag nicht zu rechnen und auch die Zahl der Mitwirkenden sollte sich deshalb reduzieren.
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Egal ob es nun Samstag, Sonntag oder Montag war, pünktlich 10 Uhr setzte sich, der diesmal etwas kleinere Tross, der närrischen Kappenträger wieder zu einem zentralen Platz des Dorfes in Bewegung um von dort, also aus der Mitte des Dorfes heraus, den Fasching zum 26. Male in die „Tiroler Hall of Carneval“ zu tragen. Angesteuert wurde diesmal wie beschrieben der alte Pyramidenplatz an dem sich nebst einigen treuen Tirolern, auch der MEF-Fernsehen und vor allem die jubelnden Kinder aus dem Tiroler „Zwergenland“ versammelt hatten.
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Das Jubiläumsprinzenpaar Heidi & Anton sind das 25.Prinzenpaar aus Klein Tirol.

Vor der Halle gab es zunächst einen großen Auflauf. Spätestens hier merkte man, dass doch an jenem Montagmorgen eine ganze Zahl von Mitwirkenden und Gästen zu gegen waren um Tirol als Kulturhauptstadt alle Ehre zu machen. Nach Fototermin und Fernsehaufnahme ging es endlich hinein ins Dittmannsdorfer Faschings-Bauhaus, welches sich wie immer ganz kunstvoll mit opulenter Dekoration präsentiertet.

Schnell wurde im Saal alles für die nun folgende Kunsterziehung des Bürgermeisters aufgebaut und fachlicher Beistand herbei geholt. Man hält es nicht für möglich aber es war tatsächlich Taddeus Punkt der den Narren zur Seite stand und erhatte sogar seinen Struppi-Hund mitgebracht! Wie sich der Bürgermeister bei seinem nun folgendem Kunstunterricht blamiert, sollte auf einem Bildnis porträtiert werden.
Dabei handeltees sich tatsächlich um einen bekannten Künstler, nämlich den Chemnitzer Karikaturisten und Schnellzeichner Steffen Kraushaar, der eigens zur Rathausschlüsselübergabe ins Dörnitztal gekommen war.

Mit dem bekannten Liedvers: „Bunt ja bunt sind alle meine Farben ...„ stellte Taddeus Punkt dem Bürgermeister allerlei Aufgaben rund um die Kunstwelt: ein Selbstporträt malen, Kunstrasen mähen, aus Bausteinen ein Bauhaus zum 100.Jubiläum bauen, ein Banksy-Bild durch den Schredder jagen oder ein Model der Turnhalle verhüllen wie es einst Cristos mit dem Reichstag tat.

Die allerletztes Aufgabe löste sich ganz von allein – der Bürgermeister sollte aus dem Rahmen fallen. Nichts leichter als das, in 6 x einer Minute war die Karikatur fertig geworden und von der Staffelei genommen. Steffen Kraushaar hatte in der Kürze der Zeit ein echtes kleines Kunstwerk von Nico Wollnitzke geschaffen, der ihm mit der Lösung der Aufgaben die dafür nötige Zeit erspielt hatte. Das Publikum war begeistertund verdienter Applaus füllte den Saal!

Am Morgen glänzten sie noch als Klimademonstranten, doch nun noch viel mehr auf dem Parkett –die Mädel ́s der Dittmannsdorfer Tanzgarde. Mit ihrem Gardetanz in ihren wunderschönen Kostümen gaben sie einen herrlichen und zugleich rasanten Einblick in die bunte Welt des Klein Tiroler Faschings. Solch eine Stimmung an einem Montagmorgen, kann man wohl nur in Dittmannsdorf erleben. Unser Ort kann dankbar sein, so viele junge Leute in seinen Reihen zu wissen, welche sich von der gemeinsamen Kultur und Kunst anstecken lassen undsie auf einzigartige Art und Weise bereichern. Applaus und Jubel aus den Reihen der Zuschauer sollten dafür nicht fehlen.

Nach gut anderthalb Stunden war zum nun 26.Mal der große Moment gekommen, bei dem der Rathausschlüssel in die Hände des Prinzenpaars und somit der Narren übergeht.
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„Zu einem wichtigen Punkte wollen wir nun schreiten, es geht darum das neue Motto und die Faschingstermine zu verbreiten. Wir hoffen es gibt dafür viel Applaus, denn ein Aktmodell, das zieht sich dafür aus! „Manch einer wird sich wohl da schon auf den Anblick einer nackten Schönheit gefreut haben. Jedoch war das Modell unseres Malers auf der Bühne –zum Glück –nur als Schattenhinter einer Leinwand zu sehen. Während der Maler ans Werk ging, hörte man nämlich beispielsweise folgendes: „Um ihr fülliges Becken, da kann man sie beneiden, sie will es am 1. am 8. und 15. Februar zu den großen Faschingsveranstaltungen zeigen. Ihre Hüfte, die schwingt sie ganz klar, auch zur Programmaufführung beim „Faschingstheater“ am 22.Februar.Doch was ist das, ich bin schockiert, ihren runden Bauch, den zeigt sie ungeniert! Sie ist schwanger, ach du liebe Zeit, drum ist`s am 25.2. dann für den Kinderfasching schon soweit! Und ihren dicken Hintern den reckt sie raus, zur Schlüsselrückgabe am Aschermittwoch, am 26.Februar im Gornauer Rathaus. „Wenn man dann noch wusste, dass es sich beim Modell um den Mühlmax handelt konnte man eigentlich nur dankbar sein nur den Schatten gesehen zu haben. Maler Phillip brachte das Motto des 26.Klein Tiroler Faschings aufs Papier und somit  stand es fest:                                 
„Kunst und Krempel„

Ein wirklich verdientes und längst überfälliges Motto, denn der Fasching in Klein Tirol ist in Sachsen längst zu einem Kunstschatz der närrischen Schatzkammer des Grünen Bunten Gewölbes geworden!

Wie unzählige Male zur Schlüsselübergabe halt ich es nun mit Till Eulenspiegel –es ist der Clou,drum „Spieglein, Spieglein –Klappe –zu!„
Fotos: S. Weber      Text: E.Münzner
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