05.03.2011
Besuch im Kanzleramt Berlin

22. Februar 1011


Klein Tiroler Narren beim Karnevalistischen 
Empfang der  Bundeskanzlerin in Berlin
 

Vor 4 Jahren belebte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Tradition, Karnevalisten in der  „Fünften Jahreszeit“, zu einem Empfang im Kanzleramt zu Berlin zu begrüßen.
www.bundeskanzlerin.de


In diesem Jahr fanden sich so „Deutschlands größte Narren“ am 22. Februar 1011 im „Zentrum der Macht“ ein, um etwas „Aufmunterung“ in den sonst wohl eher tristen Politikalltag zu bringen. 

Unter der Leitung des Bundes Deutscher Karneval ( BDK ) entsendete jedes Bundesland bzw. jeder Karnevalistischer Dachverband eine kleine Delegation nach Berlin. Diesmal wurde auch den Klein Tiroler Narren des Heimatvereins Dittmannsdorf e.V. die große Ehre zuteil, dabei zu sein. Enrico Münzner, der Vereinsvorsitzende, durfte der Einladung nach Berlin folgen.

Ab ca. 11 Uhr nahmen nun die Narren „Besitz“ vom Kanzleramt. Nach dem Check in durch das Sicherheitspersonal wurde man ins Kanzleramt begleitet. Der „Große Pressesaal“ wurde als „Umkleidekabine“ umfunktioniert und bevor es richtig los ging, servierte man einen kleinen Imbiss. Es war Gelegenheit sich im großen Foyer, in dem sich auch die Ahnengalerie aller bisherigen Kanzler und Angela Merkels Rednerpult für Presseansprachen befindet, umzusehen.
Gegen 12 Uhr wurde es ernst, soweit man bei Narren von Ernst reden kann, der Protokollchef des Kanzleramtes bat zur „Generalprobe“ – die Aufstellung und der Ablauf des Empfanges wurde kurz durchprobiert und erklärt.

13 Uhr nahmen die etwa 150 anwesenden "Karnevalistischen Würdenträger" Aufstellung auf der großen Freitreppe und begrüßten mit furiosem Applaus das Eintreffen der Kanzlerin. Die zahlreiche erschienene Presse hatte nun Gelegenheit, Fotos von dem bunten Bild zu machen.

Viele Mitarbeiter des Kanzleramtes und der Regierung wohnten dem Spektakel bei. Volker Wagner, Präsident des BDK, hielt eine kleine Eröffnungsrede und überreichte Frau Merkel einen Orden des BDK.

Nun ergriff Frau Merkel persönlich das Wort und richtete in einer kleinen persönlichen, frei gesprochenen, wohl recht ehrlich gemeinten Rede, Grüße an die Narren. Sie würdigte den Karneval als ein wichtiges und großes Ereignis in Deutschland.

- Tradition und Brauchtum werden gepflegt und es sei wichtig, dass gerade in der heutigen Zeit Frohsinn und Humor in die Gesellschaft getragen werden. Es lenke die Menschen ein Stück weit von Problemen ab und helfe vielleicht auch auf diese Art Lösungen zu finden.
- Natürlich sei auch die Politik für den Karneval wichtig, sonst hätten ja die Narren nichts, worüber sie sich lustig machen könnten. „Bis zum Ende der Fünften Jahreszeit würde die Politik bestimmt dahingehend einiges an Stoff liefern und vielleicht müsse man kurzfristig in den Faschingsprogrammen aktuell etwas umstellen“ – was sie wohl damit gemeint hat ?

Besonders hat es uns gefreut, dass Frau Merkel mehrfach die viele Arbeit lobte, die durch die engagierten Karnevalisten aufgewendet wird. Schon jetzt wurde fürs kommende Jahr wieder eingeladen.
Nun wurde jedes einzelne Bundesland, bzw. jeder Landesverband einzeln vorgestellt und durch die Bundeskanzlerin persönlich empfangen.

Da die Geburtsstadt Frau Merkels, der Stadtstaat Hamburg, keinen Landesverband hat, begann man mit Mecklenburg - Vorpommern, dem Bundesland in dem Frau Merkel aufwuchs. Die andern Bundesländer folgten dann in alphabetischer Reihenfolge.
BDK Präsident Wagner versprach der Kanzlerin, er würde ihr im nächsten Jahr ein Prinzenpaar aus Hamburg präsentieren. Jedes Bundesland / Landesverband entsendete ein Prinzenpaar, 5 verdienstvolle Karnevalisten und den Präsidenten des jeweiligen Landesverbands.

Für Sachsen stand also die Delegation unter der Regie des Verbandes Sächsischer  Carneval e.V.

"Sächsische Delegation"

Sächsische_Delegation_Bild_2.jpg

Foto: Bundesregierung - Jesco Denzel

von links: 
Enrico Münzner - Vorsitzender Heimatverein Dittmannsdorf e. V
Präsident Rietzschner "Karnevals Club"
Vertreter Karnevalsverein Pegau
das Pegauer Prinzenparr mit Angela Merkel
Vertreter des Karnevalsverein Weischlitz
Günter Bührichen (Präsident des VSC)
Präsident des Grünaer Karnevalsclub (Chemnitz)
Volker Wagner (Präsident des BDK)

Frau Merkel ließ es sich nicht nehmen, jedem Einzelnen die Hand zu reichen. Jedes Bundesland übergab kleine Geschenke, in der Regel Orden. Einige Worte wurden gewechselt sowie sich für die Presse positioniert. Zur Unterhaltung zeigten die amtierenden Deutschen Meister im Gardetanz und das beste deutsche Tanzmariechen ihr Können. Eine Band des Bundeswehrmusikkorps sorgte für stimmungsvolle Musik. Gegen 14 Uhr endet nun der Empfang, aber nicht der Besuch des Kanzleramtes.

Nach einem Mittagsimbiss, bei dem ganz närrisch Kartoffelsalat, Würstchen, natürlich Berliner und Berliner Buletten und sogar Sächsisches Bier, Radeberger, nicht fehlten, wurde den Gästen die große Ehre zu teil, das Kanzleramt zu besichtigen.

Es war eine Premiere, dass Gäste durch diese Räumlichkeiten geführt wurden. Auf sehr interessante Art und Weise, mit einer Portion Selbstironie und manchen kleinen amüsanten Stories aus dem Nähkästchen brachte uns ein freier Mitarbeiter das Kanzleramt nahe. Er sprach über Architektur, Kunst in den Räumen, Besonderheiten und Baukosten.

So sahen wir unter anderem den großen Saal, der für nationale und internationale Konferenzen genutzt wird, sogar den Kabinettsraum, in dem die Kanzlerin mit ihren Ministern zu den Kabinettssitzungen zusammen kommt, in Vitrinen einige Staatsgeschenke, die alle Kanzler in den letzten Jahrzehnten aus aller Welt überreicht bekamen. Sogar eine Rohrpost gibt es im Haus.

Gegen 16 Uhr endete unser, wohl unvergesslicher Besuch im Kanzleramt und man trat die Rückfahrt an. Neben dem 2007 erhaltenen Sächsischen Vereinsgold, war dieser Empfang für den Heimatverein mit seinen Narren, gleichsam aber auch für unseren Ort Dittmannsdorf die größte Ehre, die man bisher entgegen nehmen durfte. Es war ein einmaliges Erlebnis, welches noch lange nachwirken wird.

Wenn keine Narren auf der Welt wären,
was wäre dann die Welt?
(Johann Wolfgang von Goethe)


Text und Fotos: Enrico Münzner
2 Fotos Bundesregierung - Jesco Denzel

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